Panel 2
Belarus und seine Nachbarn. Perspektiven der Kooperation
Über das Panel 2
Belarus steckt seit der Präsidentenwahl am 9. August in einer schweren innenpolitischen Krise, auf die auch die internationale Staatengemeinschaft, insbesondere die EU, politisch reagieren und sich positionieren musste. Solidaritätsbekundungen und Sanktionen folgten als naheliegende Maßnahmen unmittelbar und gemeinschaftlich. Polen und Litauen gehören dabei zu jenen Nachbarstaaten, die sich aufgrund ihrer Lage, ihrer geopolitischen Interessen sowie historischen Verflechtungen und zwischengesellschaftlichen Verbindungen besonders solidarisch und entschlossen zeigen, politische Lösungen für den Umgang mit der neuen Wirklichkeit in Belarus zu suchen. Nicht nur haben die meisten oppositionellen Aktivisten wie Swetlana Tichanowskaja hier Zuflucht gefunden, sondern Warschau und Vilnius sind ferner bemüht, die EU-Politik gegenüber Belarus mitzugestalten und die Bedeutung schnellen Handelns zu verdeutlichen.
Wie interpretieren die Nachbarstaaten die Entwicklung in Minsk und in Belarus? Welchen Einfluss haben sie auf die Gestaltung der Politik der EU gegenüber Belarus? Welche Interessen verfolgt Deutschland in dieser Gemengelage und wie arbeitet Berlin mit Warschau und Vilnius zusammen? Die besondere Rolle Russlands sowie die sicherheitspolitischen Auswirkungen für die Östliche Nachbarschaft der EU sollen ebenso beleuchtet werden wie die Chancen und Herausforderungen in der globalen Politik angesichts des bevorstehenden Machtwechsels in den USA.
Über das Panel 2
Belarus steckt seit der Präsidentenwahl am 9. August in einer schweren innenpolitischen Krise, auf die auch die internationale Staatengemeinschaft, insbesondere die EU, politisch reagieren und sich positionieren musste. Solidaritätsbekundungen und Sanktionen folgten als naheliegende Maßnahmen unmittelbar und gemeinschaftlich. Polen und Litauen gehören dabei zu jenen Nachbarstaaten, die sich aufgrund ihrer Lage, ihrer geopolitischen Interessen sowie historischen Verflechtungen und zwischengesellschaftlichen Verbindungen besonders solidarisch und entschlossen zeigen, politische Lösungen für den Umgang mit der neuen Wirklichkeit in Belarus zu suchen. Nicht nur haben die meisten oppositionellen Aktivisten wie Swetlana Tichanowskaja hier Zuflucht gefunden, sondern Warschau und Vilnius sind ferner bemüht, die EU-Politik gegenüber Belarus mitzugestalten und die Bedeutung schnellen Handelns zu verdeutlichen.
Wie interpretieren die Nachbarstaaten die Entwicklung in Minsk und in Belarus? Welchen Einfluss haben sie auf die Gestaltung der Politik der EU gegenüber Belarus? Welche Interessen verfolgt Deutschland in dieser Gemengelage und wie arbeitet Berlin mit Warschau und Vilnius zusammen? Die besondere Rolle Russlands sowie die sicherheitspolitischen Auswirkungen für die Östliche Nachbarschaft der EU sollen ebenso beleuchtet werden wie die Chancen und Herausforderungen in der globalen Politik angesichts des bevorstehenden Machtwechsels in den USA.
Moderation

Cornelius Ochmann
Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, Vorstandsmitglied der deutsch-belarussischen gesellschaft e. V.

Cornelius Ochmann
Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit. Politikwissenschaftler, Experte für Europäische Politik, insbesondere Beziehungen EU-Russland, Polen, Russland, Ukraine und Belarus. Studierte an den Universitäten Mainz und Breslau. Längere Forschungsaufenthalte führten ihn nach Moskau und Jerusalem (Hebrew University). Von 1994 bis 2013 arbeitete er für die Bertelsmann-Stiftung und verantwortete u.a. das International Bertelsmann Forum (IBF). Cornelius Ochmann beriet das Auswärtige Amt und europäische Institutionen zum Thema EU-Ostpolitik. Aufgrund seiner politikberatenden Tätigkeit verfügt er über umfangreiche Kenntnisse im Bereich der internationalen Politik. Cornelius Ochmann publizierte in der Fachzeitschrift „Nowa Europa Wschodnia“ und ist Mitglied im wissenschaftlichen Beirat von „New Eastern Europe“.
Referent*innen


Margarita Šešelgytė
Direktorin des Instituts für Internationale Beziehungen und Politikwissenschaft der Universität Vilnius

Wiktar Schadurski
Dekan der Fakultät für Internationale Beziehungen der Staatlichen Universität Minsk

Michael Siebert
Beauftragter für Osteuropa, Kaukasus und Zentralasien im Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland

Nadezhda Arbatowa
Institut für Weltwirtschaft und Internationale Beziehungen, Moskau

Anna Maria Dyner
Analystin, Polnisches Institut für Internationale Angelegenheiten, Warschau

Marcin Przydacz
Przydacz ist gegenwärtig Unterstaatssekretär für Sicherheit, Nord- und Südamerika-, Asien- und Ostpolitik. Er wurde am 26. Juni 1985 in Wielun geboren. Er ist Absolvent der Fakultät für Recht und Verwaltung der Jagiellonen-Universität und studierte auch internationale Beziehungen und Philosophie an dieser Universität. Er ist Stipendiat der La Sapienza Universität Rom, der Universität Messina und der National-Universität „Kyiv-Mohyla Academy“ in Kiew. Er absolvierte auch die italienische und europäische juristische Fakultät der Universität Warschau. Er absolvierte sein Referendariat am Kreisgericht Kraków und legte 2015 die Anwaltsprüfung ab.
Von 2010 bis 2014 arbeitete er als Analytiker für internationale Beziehungen mit dem Klub Jagielloński zusammen. Zur selben Zeit war er für das Republic Foundation Centre of Analysis tätig. Von 2012 bis 2015 war er Dozent an der päpstlichen Universität von Johannes Paul II. in Kraków und von 2013 bis 2015 war er Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung Politik und Diplomatie – einem Thinktank. Von 2015 bis 2019 war er stellvertretender Direktor des Amtes für auswärtige Angelegenheiten beim Büro des polnischen Präsidenten.

Margarita Šešelgytė
Dr. Margarita Šešelgytė ist Direktorin des Instituts für internationale Beziehungen und Politikwissenschaft der Universität Vilnius. Mit ihrer Forschungstätigkeit konzentriert sie sich unter anderem auf die Bereiche Sicherheit und Verteidigung, Strategiekulturen, kleine Staaten, Sicherheits- und Verteidigungspolitik der Europäischen Union, Politik der Europäischen Union gegenüber der östlichen Partnerschaft, regionale Sicherheitszusammenarbeit. Mehrere Jahre lang war Margarita Šešelgytė wissenschaftliche Direktorin dieses Institutes. Sie war auch für das Baltic Defence College (Tartu, Estland) und die litauische Militärakademie tätig und hatte verschiedene Positionen in Regierungseinrichtungen der Republik Litauen inne. Sie hat einen Doktor in Politikwissenschaft der Universität Vilnius.

Wiktar Schadurski
Historiker, Experte für internationale Beziehungen

Michael Siebert
Beauftragter für Osteuropa, Kaukasus und Zentralasien im Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland

Nadezhda Arbatowa
Nadezhda Arbatova (Nadia Alexandrova-Arbatova) hat einen Doktorgrad in Politikwissenschaft und ist gegenwärtig die Leiterin des Bereiches Europapolitik am Nationalen Primakov Forschungsinstitut für Weltpolitik und Internationale Beziehungen an der Russischen Akademie der Wissenschaften. Sie ist auch Direktorin des Diskussionsforums „Europäische Dialoge“, Vizepräsidentin des russischen Pugwash-Komitees, Mitglied des Beirates für Außen- und Verteidigungspolitik und Autorin zahlreicher Publikationen, darunter vier Monografien und Broschüren zu den Beziehungen zwischen der EU und Russland, europäischer Sicherheit und der russischen Außenpolitik. Beruflich interessiert sie sich unter anderem für: internationale Beziehungen, die europäische Integration, die Beziehungen zwischen der EU und Russland, europäische Sicherheit, russische Außenpolitik, Konflikte und Konfliktprävention.

Anna Maria Dyner
Anna Maria Dyner ist Analystin und befasst sich mit Belarus und der Sicherheitspolitik der Russischen Föderation im Internationalen Sicherheitsprogramm des Polnischen Instituts für Internationale Angelegenheiten (Warschau, Polen). Ihr Forschungsinteresse gilt unter anderem der russischen Sicherheitspolitik, Russlands Rolle im post-sowjetischen Raum und die Innen- und Außenpolitik von Belarus. Sie absolvierte das Institut für Politikwissenschaft und das Zentrum für Osteuropawissenschaft der Universität Warschau. Sie ist auch Alumna des vom USA-Außenministerium geleiteten International Visitor Leadership Program (IVLP). 2008 verlieh ihr der Minister für Wissenschaft und Hochschulbildung eine Auszeichnung für herausragende akademische Leistungen.